Christoph & Einkaufen. Ein Kapitel für sich
- Christoph

- 27. Nov.
- 2 Min. Lesezeit

Wer mich ein wenig kennt, weiß: Mit Christoph einkaufen gehen kann durchaus ein Erlebnis sein.Und wer mich besser kennt, weiß: Wenn Christoph alleine einkaufen geht, sprechen wir nicht von einem Erlebnis, sondern eher von einem kleinen Drama.
Nicht für mich – sondern für die gefühlt gesamte Verkäuferinnen-Truppe eines Geschäfts. Besonders dann, wenn es ein Drogeriemarkt ist.
Ich hab in solchen Geschäften schon alles organisiert. Auch Dinge, die zwar eindeutig in die Abteilung ‚speziell für Frauen und wirklich nur an ausgewählten Tagen relevant‘ fallen…und ich geb’s zu, eher selten ohne Hilfe.“
Nur heute ging’s mal um mich.
Zahnpasta auf einer Wolljacke. Warum? Keine Ahnung. Bitte nicht fragen. War einfach so.
Also rein in den Markt mit dem rosa Logo und den vier Buchstaben. Und sofort sehe ich eine junge Dame auf einer Leiter, die gerade extrem professionell die verkaufspsychologische Optimallösung eines Regales einräumte.
Ich:
„Hallo, entschuldigen Sie, ich bräuchte ein Fleckenmittel für diese blaue Jacke. (die Erwähnung blau war vielleicht jetzt unnötig😂) Die Flecken sind von Zahnpasta.“
Sie schaut runter, mustert mich, mustert die Jacke, mustert wieder mich:
„Sie putzen Zähne in der Jacke?“
Ich:
„Lange Geschichte … ist einfach so.“
Sie dreht sich halb auf der Leiter, ruft durch den ganzen Laden:
„Mooooonikaaaa! Da ist ein Herr, der hat weiße Flecken auf seiner Jacke! Haben wir was dafür?“
Der Ruf war so laut, dass alle Kundinnen sich gleichzeitig umdrehen, als hätte jemand eine Casting-Ansage gemacht.
Keine zwei Minuten später war Monika da. Und eine weitere Kundin.
Und plötzlich stehen wir zu viert herum, führen eine Grundsatzdiskussion darüber, ob ein Hausmittel nicht ohnehin besser wäre.
Eine sagte: „Zahnpasta geht mit Gallseife super.“
Die nächste: „Nein, kaltes Wasser!“
Monika: „Bei Wolle vorsichtig! Wenn’s schiefgeht, verfilzt alles!“
Und ich stehe mitten drin, halte meine Jacke wie ein Beweisstück und denke mir nur:
„Ich wollte doch eigentlich nur ein Fleckenmittel und keinen runden Tisch zur Zukunft der Textilpflege.“
Am Ende habe ich – nach demokratischer Abstimmung – ein Spezialprodukt bekommen.
Monika hat es mir persönlich überreicht wie eine Auszeichnung.
Die Kundin hat mir noch zugelächelt und gesagt: „Viel Glück, junger Mann.“
(Junger Mann! Man nimmt, was man kriegt.)
Und ich bin rausspaziert, mit Fleckenmittel, mit Zahnpasta-Jacke und dem Gefühl, dass ich eigentlich wieder einmal nichts getan habe – und trotzdem im Mittelpunkt stand.
Ich sag wie’s ist:
Ich wollte heute kein Drama. Aber anscheinend will das Drama mich.



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