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Ein Aufzug. Zwei Menschen😀

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Also. Es gäbe noch mehr Geschichten von heute - ich fang mal mit der hier an.

Ich hab´s ja geahnt, irgendwie spür ich das....siehe Instagram😉 Glaubt keine(r)!

Der Tag war viel zu cool um den Teil 2 über Mauern die vorgeben zu beschützen und in Wirklichkeit... zurück zu heute😂


Es war einer dieser Momente, in denen man alles richtig machen möchte

– und trotzdem irgendwie im „leicht verspätet“-Modus landet.


Ich fuhr in die Tiefgarage, parkte, atmete tief durch und dachte:

„Okay Christoph… jetzt aber eher mehr weltmännisch (darf man das heute noch sagen😉).

Das ist eine Vorstandspräsentation.

Bei einer Bank.

Und Banken… naja… die haben eine ganz eigene Definition von Pünktlichkeit.“


Ich stand also vor dem Aufzug, schaute auf mein Handy, fluchte innerlich über die Uhrzeit

und hoffte, dass wenigstens der Lift heute kooperiert.


Neben mir blieb eine Dame stehen. Elegant, fokussiert, mit so einer Haltung,

bei der man sofort spürt:

Die hat ihr Leben im Griff.

Und vermutlich auch mehrere andere.


Sie lächelt mich an und sagt:

„Ein bisschen spät dran?

Ich: „Ja… ganz leicht. Und Sie?“

Sie: „Ich auch. Aber ich denke meine Sitzung hat noch nicht angefangen.“


Netter Smalltalk.

Sympathisch irgendwie.

So eine unaufgeregte, ruhige Art, die man gerne hat, wenn man selbst ein kleines Stressfeuer löscht.


„Wohin müssen Sie?“ fragt sie.

„15. Stock“, sage ich.

„Ich auch.“


Der Aufzug fährt.

Sie wirkt entspannt.

Ich tue so, als wäre ich’s auch.


Oben angekommen dreht sie sich zu mir und fragt:

„Und welches Zimmer?“

„1541. Besprechungsraum.“


Sie lächelt.

Ein Lächeln, das kurz meine Nerven zum Nachdenken bringt.

„Dann haben wir ja denselben Weg.

Kommen Sie einfach mit mir mit – ich kenne mich hier ganz gut aus.“


Wir gehen den Gang entlang.

Ich mache ihr höflich die Tür auf, halte sie auf…

und dann passiert’s.


Sie tritt ein, der Raum ist voll mit sehr wichtigen, sehr korrekten Menschen,

und sie sagt:


„Guten Morgen, meine Damen und Herren.

Der Herr und ich haben uns etwas verspätet,

aber jetzt können wir beginnen. Ich nehme an wir alle sind gespannt“


Sie war aus dem Vorstand zuständig für Finanzen.

Ich stand da wie jemand, der gerade aus Versehen den Chefsessel angefasst hat.


Zum ersten Mal seit langem spürte ich tatsächlich Nervosität.

Solche echte Nervosität, die im Brustkorb brummt wie ein alter Kühlschrank.


Aber –

wer mich kennt, weiß:

Genau solche Momente sind pures Gold für meinen Einstieg.


Und so habe ich dieses kleine Abenteuer,

dieses ungewollte Aufzug-Date mit der Chefin,

gleich charmant in meine Begrüßung verpackt.


Und nach der Präsentation – die erstaunlich gut lief – stand ich mit ihr bei einem Kaffee. Nur wir zwei, ein Stehtisch, zwei Tassen und die langsam sinkende Anspannung.


Sie lächelt, hebt ihre Tasse und sagt ganz nebenbei:

„Ich bin übrigens die Martina.“

So, als wäre das die selbstverständlichste Info der Welt.


Ich nicke, stelle mich mit Christoph vor, als hätte ich mich im Aufzug nicht längst verraten, und wir reden ein paar Minuten über Präsentationen, Pünktlichkeit, das Leben und über Wege, die sich manchmal ziemlich unerwartet kreuzen.


Ein bisschen absurd.

Ein bisschen filmreif.

Und sehr menschlich.

Und siehe da:

Es öffnete Türen.

Sogar im 15. Stock.


Ich sag, wie’s ist:

Hab ich ja schon am Anfang erwähnt: "Glaubt dir niemand"..typisch ich.

 
 
 

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