Eine ernsthafte Frage ganz zum Schluss
- Christoph

- vor 17 Minuten
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Es gibt Tage, da passiert objektiv betrachtet nicht viel.
Keine großen Ereignisse, keine Geschichten, die man dramatisch aufblasen müsste. Und vielleicht sind es genau diese Tage, an denen Gedanken mehr Raum bekommen. Nicht laut, nicht fordernd – eher wie ein leises Hintergrundrauschen, das plötzlich Sinn ergibt, wenn man hinhört.
Ich habe heute über Wichtigkeiten nachgedacht.
Über all das, womit wir unsere Tage füllen. Termine, Nachrichten, Meinungen, Pläne. Über Dinge, die wir für relevant halten, weil sie dringend wirken. Oder weil andere uns einreden, dass sie es sind.
Und dann habe ich gemerkt: Vieles davon verblasst erstaunlich schnell.
Was bleibt, ist oft etwas ganz anderes.
Etwas, das man nicht planen kann. Nicht kaufen. Nicht timen.
Humor zum Beispiel.
Nicht der laute, aufgesetzte. Sondern der ehrliche. Der, der einen unerwartet erwischt. Der einem den Wind aus den Segeln nimmt, wenn man gerade viel zu ernst unterwegs ist. Der einen für einen Moment rauszieht aus dem eigenen Kopf.
Lachen ist unterschätzt.
Vielleicht, weil es nichts produziert.
Keine Ergebnisse liefert.
Kein messbares Ziel erfüllt.
Und trotzdem ist es oft das, was einen Tag rettet. Oder zumindest entschärft.
Ich kenne Menschen, die unglaublich klug sind. Erfolgreich. Beeindruckend.
Und gleichzeitig schwer auszuhalten, weil sie alles analysieren, alles bewerten, alles kontrollieren wollen. Und ich kenne andere, die vielleicht weniger erklären können – aber bei denen man plötzlich lacht. Einfach so. Ohne Pointe. Ohne Absicht.
Und jedes Mal denke ich mir:
Das hier ist gerade wichtiger.
Man lacht übrigens nie allein.
Selbst wenn man es versucht.
Lachen verbindet. Es relativiert. Es macht aus Fremden Mitmenschen. Aus Momenten Erinnerungen. Und manchmal aus einem schwierigen Tag etwas, das man im Nachhinein sogar gerne gehabt hat.
Natürlich ist nicht alles lustig.
Und nicht alles soll es sein.
Aber vielleicht ist das Leben gar nicht so sehr die Summe unserer Leistungen, sondern eher die Summe der Momente, in denen wir locker lassen konnten. In denen wir uns selbst nicht so wichtig genommen haben. In denen jemand etwas gesagt, getan oder einfach nur so geschaut hat, dass wir lachen mussten.
Am Ende – und das ist kein Kalenderspruch, sondern eher eine Beobachtung – bleibt von vielem erstaunlich wenig.
Aber man erinnert sich sehr genau daran, wer einen zum Lachen gebracht hat.
Und vielleicht ist das die wichtigste Frage von allen.
Nicht heute. Nicht sofort.
Aber irgendwann.
Ich frag wie´s ist!
Und ganz ehrlich – wer bringt dich zum Lachen, wenn sonst nichts mehr zählt?



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